JFK
Können die zu einem Staatstragenden Ereignis offiziellen Verlautbarungen nicht überzeugen und erwecken durch ihre Ausführungen sogar weitere Zweifel, preschen im Handumdrehen alternative Theorien zu den Hergängen in diese Lücken. Ebenso schnell werden solche als vermeintliche Verschwörungstheorien diskreditiert. Vor allem staatliche Institutionen reagieren äußerst empfindlich und gereizt, werden ihre Erklärungen infrage gestellt. In der Regel liegt die Schuld aber bei den politischen Verantwortlichen selbst, arbeiten sie doch stetig an ihrer eigenen Unglaubwürdigkeit.
Die sehnsüchtig erwartete Freigabe der vermutlich entscheidenden Dokumente zur Ermordung von John F. Kennedy 1963 im letzten Moment zu beschränken, ist zur Vertrauensbildung in die vehement vertretenen, offiziellen Stellungnahmen nicht gerade förderlich. Vielmehr stellt dieser Vorgang etwas dar, was eigentlich vermieden werden sollte: es bekräftigt gegensätzliche Ansichten.
Gerade im Fall Kennedy ist das mehr als ungeschickt, glaubt längst niemand mehr an die Einzeltäter Behauptungen. Sämtliche, diesbezügliche Ausführungen wurden inzwischen belastbar widerlegt.
Mit der aktuellen Verschiebung werden wahrscheinlich viele Wahrheitssuchende die Inhalte nicht mehr erfahren, weil sie schlicht verstorben sind. Vielleicht haben sich bis dahin weitere Wogen geglättet, was nicht bedeutet, dass jegliches Interesse je verblassen wird. Über diese unverhoffte Unterstützung freuen sich natürlich alle Verfechter abweichender Interpretationen. Lässt sich aus dieser überraschenden Entscheidung zwar keine Bestätigung selbiger ableiten, schwächt es die Standpunkte der Regierung immens. Ähnelt einem klassischen Eigentor.
Besteht bezüglich des Anschlags selbst kaum noch Aufklärungsbedarf, interessieren natürlich Hintergründe und Auftraggeber oder zumindest das, was ermittelt wurde und somit als offizielle Beweislage angesehen wird. Als Hypothese hat sich weitestgehend durchgesetzt, dass die Waffenindustrie hinter dem Anschlag steckt – was hier nicht ausgeführt werden soll. Deren Macht und Einfluss hat seitdem eher zugenommen, weshalb ihre größte Lobbyisten-Vereinigung NRA auch jetzt ihre Finger im Spiel gehabt haben dürfte.
Allerdings kann auch ausgelassenes Bände sprechen. Das Schweigen der Akten ist daher eine spannende Auseinandersetzung mit diesen Aspekten.