Die Quantenzukünfte der Hopi – Gregg Braden
Kapitel aus dem Buch „Der Jesaja Effekt“ Aus dem Jahr 2000
Wie im vorigen Kapitel dargelegt, bergen auch die vom Frieden geprägten Überlieferungen der Hopi, mit den Augen der Quantenphysik betrachtet, neue Möglichkeiten für unser heutiges Leben. Vor langer Zeit erhielten die Hopi, deren Name „Volk des Friedens“ bedeutet, eine schematische Darstellung eines Lebensplans, die ihnen zu diesem Zeitpunkt der Geschichte Orientierung bieten würde. Diese simple und doch so aussagekräftige Darstellung besteht aus zwei parallelen Wegen, parallelen Möglichkeiten, die für die Entscheidungen im Leben der Menschen stehen. Anfangs wirken beide Wege sehr ähnlich. Der obere Weg jedoch verwandelt sich allmählich in eine unterbrochene Zickzackroute, die ins Nirgendwo führt. Die Menschen, die sich für diesen Weg entscheiden, werden mit abgetrennten Köpfen gezeigt, der jeweils über ihrem Körper schwebt. Sie werden die große Veränderung als eine Zeit der Verwirrung und des Chaos erfahren, die in Verwüstung mündet. Der untere Weg dagegen führt als gerade Linie weiter, kräftig und gleichmäßig. Diejenigen, die diesen Weg wählen, erreichen ein hohes Alter, und ihre Feldfrüchte werden widerstandsfähig und gesund sein.
Nach etwa zwei Dritteln der Strecke werden die zwei Wege von einer vertikalen Linie gekreuzt. Bevor dieser Kreuzungspunkt erreicht ist, so sagen die Hopi, können wir uns beliebig vorwärts und rückwärts bewegen, um beide Wege auszukundschaften. Nach diesem Zeitpunkt jedoch sind die Würfel gefallen, wir haben uns entschieden, und es gibt kein Zurück mehr. In den Worten der Quantenphysik ausgedrückt, schildert dieser Teil der Prophezeiung einen Entscheidungspunkt – eine Möglichkeit für die Menschheit, beide Wege zu erfahren und dabei zu entscheiden, welcher für sie der richtige ist. Oder um die Worte der Prophezeiung zu gebrauchen: „ Wenn wir festhalten an dem heiligen Weg, den er [der Schöpfer] für uns ersann, werden wir das, was wir erlangt haben, nie verlieren. Aber dennoch müssen wir uns zwischen den beiden Wegen entscheiden.“ Mutter Natur sagt uns, welcher Weg der richtige ist. „Wenn Erdbeben, Überschwemmungen, Hagelschauer, Dürre und Hungersnöte für euch zum Alltag werden, so ist dann für euch die Zeit gekommen, auf den richtigen Weg zurückzukehren“
Die Beispiellosen Extreme in unserer heutigen natürlichen Umwelt lassen in den Augen der Hopi darauf schließen, dass für uns die Zeit der Reinigung oder Läuterung bevorsteht. Die Intensität unserer Läuterung entscheidet sich, während wir durch unsere individuellen Reaktionen auf die Herausforderungen des Lebens den kollektiven Ausgang des Ganzen bestimmen. In einem Text, der von Stammesältesten aus dem Volk der Hopi verfasst wurde, werden bestimmte Ereignisse in unserer Welt als Indikatoren für die Fortschreitende Entfaltung eines umfassenden Szenarios gesehen. Dazu gehören:
- Die weite Verbreitung von Hunger und Unterernährung
- Die Zunahme von Verbrechen und Gewalt
- Die Abnahme sauberer, reichhaltiger Wasservorkommen
- Noch nie dagewesene Löcher und Schrumpfung der Ozonschicht über der Antarktis
- Auswirkungen von technologischen Errungenschaften der Moderne (Abholzung von Regenwäldern, Dezimierung der Flora und Fauna sowie Verbreitung von Atomwaffen)
Die Umweltphänomene zeigen, dass noch zu unseren Lebzeiten die Überzeugungen von einzelnen sowie von ganzen Populationen auf die Probe gestellt werden. Die Ältesten der Hopi-Clans schilderten ein Szenarium mit drei „großen Erschütterungen“ der Erde. Die beiden ersten standen den Stammesältesten zufolge für die beiden ersten Weltkriege; die dritte Erschütterung bleibt bislang ein Rätsel. Sie wurde noch nicht identifiziert, da die Menschheit noch dabei ist, die Natur dieser Erschütterung zu bestimmen. „In den Prophezeiungen heißt es, die Erde werde dreimal beben: zuerst der große Krieg, dann ein zweiter zu dem Zeitpunkt, wo sich die Swastika über den Schlachtfeldern Europas erhob, um in der aufgehenden Sonne, in einem Meer von Blut versinkend, zu enden.“ Die dritte Erschütterung „wird von dem Weg abhängen, den die Menschheit beschreitet: den der Habgier, der Bequemlichkeit und des Profits, oder den Weg der Liebe, der Stärke und des Gleichgewichts.“
Solche Traditionen erkennen eindeutig eine direkte Beziehung zwischen unserem alltäglichen Umgang mit den Herausforderungen unserer Welt und der Art von Welt, die wir in unserer Zukunft erfahren werden. Das Chaos der Veränderung ist eine Chance, unsere Überzeugungen zu überdenken, indem wir davon beibehalten, was funktioniert, und uns würdevoll von dem trennen, was uns nicht mehr dienlich ist. Dieses neue, differenzierte Weltbild im Hinblick auf die Gegenwart wird uns mit Anmut und Würde durch die Zeiten künftiger Herausforderungen bringen. Die Hopi hinterlassen uns eine Botschaft der Hoffnung. Ihre Vision unserer Zukunft schließt mit der Ermahnung, verantwortungsbewusst mit der Kraft unseres Körpers und unserer Maschinen umzugehen. Mit schlichten und beredten Worten erinnert uns die Prophezeiung der Hopi daran, dass unsere Lebensführung über den Weg entscheidet, den wir einschlagen. Wir haben die Wahl.